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erschienen in FLiEGERREVUE 05/2005
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Noch immer einen Hauch von Exotik versprüht die zivile und militärische Luftfahrtindustrie der Islamischen
Republik Iran. Unser Autor Holger Müller hatte anlässlich der diesjährigen Luftfahrtausstellung
Gelegenheit, einmal näher an das aktuelle Geschehen heranzurücken.
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Spanne reicht dabei von F-4, F-5, F-14 und MiG-29 bis zu C-130, Il-76 und Boeing 747. Auch die Triebwerke der
genannten Typen sowie verschiedener Hubschraubermodelle und Aggregate für den industriellen Einsatz werden
gewartet und instand gesetzt. Mit dem unlängst erbauten Fajr-Hangar am Flughafen Teheran-Mehrabad verfügt
IACI über die nach
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Zum zweiten Mal nach 2002 fand auf der Insel |
Kish im Persischen Golf die Iran Air Show statt. Vom 18. bis 21. Januar 2005 präsentierten sich im stark
erweiterten Kish International Exhibitions Center in- und ausländische Firmen einer recht überschaubaren
Zahl von Besuchern.
Wurde die erste Ausgabe der Show von militärischen Exponaten dominiert, stellten die Aussteller dieses Mal
verstärkt zivile Projekte vor. Dabei lag die Betonung bei den meisten einheimischen Messeauftritten
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auf Kooperationsfähigkeitund internationalen Standards der iranischen Luftfahrtindustrie. So präsentierte
sich Iran Aircraft Industries (IACI) als einziger iranischer Luftfahrtbetrieb mit einem Zertifikat gemäß ISO
9000 ff. Das 1970 noch unter dem
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Schah gegründete Unternehmen
ist zuständig
für die Wartung des gesamten Spektrums ziviler und militärischer iranischer Flugzeuge. Die
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eigenen Angaben größte Wartungshalle im Mittleren Osten. In jüngster Zeit wurde das Leistungsspektrum
um die Fertigung von Triebwerken erweitert. So entstehen bei IACI das TW-3-117MA für die IR.AN-140 und das
Kleintriebwerk Toulou (Sonnenaufgang)-4. Interessanterweise schwiegen sich sowohl das Standpersonal als auch der
offizielle Katalog über die Zweckbestimmung dieses Aggregats aus, das durch reverse engineering eines bisher
unbekannten ausländischen Modell entstanden ist. Der Durchmesser des Triebwerks von nur 33 Zentimetern und sein
Schub von 3,7 kN legen den Schluß nahe, daß es sich hierbei um den Antrieb eines im Iran gefertigten
Marschflugkörpers handelt. Für die nähere Zukunft plant IACI zudem die Fertigung eines nicht näher
bezeichneten über 100-sitzigen Flugzeugs. Hierbei dürfte es sich um die Tu-334 handeln, deren weitere
Entwicklung aber entscheidend davon abhängt, ob es gelingt, die Serienproduktion in Rußland aufzunehmen. Im
Iran ist angesichts einer Bevölkerung von 75 Millionen Menschen, einer noch wenig ausgebauten
Verkehrsinfrastruktur und reichlich angejahrter Flotten bei den Inlandsfluggesellschaften der Bedarf für ein
solches Flugzeug mit Sicherheit vorhanden.
Ebenfalls über eine noch in die Regierungszeit des Schahs zurückreichende Tradition verfügt Iran
Helicopter Support & Renewal Co. (IHSRC). Gegründet 1969 als Iran Helicopter
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Company, ist das am Flughafen Teheran-Mehrabad ansässige Unternehmen zuständig für die Wartung der
umfangreichen iranischen Hubschrauberflotte, deren Hauptteil vor der Islamischen Revolution beschafft wurde und trotz
Embargo weiterhin fliegt. Allerdings scheint es, daß die US-Sanktionen gegen den Iran schon längst nicht
mehr so streng gehandhabt werden wie zu Zeiten des Iran-Irak-Kriegs. So wurde der im Freigelände ausgestellte
Bell 206 Long Ranger von IHSRC 1994 von der kanadischen Tochter des amerikanischen Bell Textron-Konzerns gebaut. Neben
diesem Modell wartet und überholt die Firma die Bell- bzw. Agusta Bell-Typen 205 (UH-1), 209 (AH-1), 212, 214 und
412; SH-3D und RH-53D von Sikorsky sowie CH-47 von Boeing-Vertol / Elicopteri Meridionali. Mit der Einführung der
Mi-8-Familie in der zivilen und militärischen Luftfahrt des Iran ab Mitte der 90er Jahre begann die
Beschäftigung von IHSRC mit diesem Muster.
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Während vor zwei Jahren der Prototyp der IR.AN-140 unbestrittener Star der Iran Air Show war, zeigte Iran
Aircraft Manufacturing Industrie Co. (HESA) aus Isfahan diesmal eines der ersten Serienflugzeuge. Seit dem 29.
November 2004 fliegen zwei Maschinen der iranischen Inlandsfluggesellschaft SAFIRAN im Liniendienst. SAFIRAN bedient
damit die 410 Kilometer lange Stecke zwischen Teheran und Gorgan am Kaspischen Meer. Sechs weitere IR.AN-140 befinden
sich zur Zeit in der Fertigung. Sieben iranische Airlines sollen ihr Interesse an dem Regionalflugzeug bekundet haben.
HESA geht von einem Markt für bis zu 100 Flugzeuge aus. Um diesen zu sichern, gründeten HESA und der
ukrainische An-140-Hersteller Charkowskoje Gosudarstwennoje Awiazionnoje Proiswodswennoje Predpriatije (ChGAPP, auch
unter dem englischen Kürzel KSAMC
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bekannt) eine gemeinsame Vermarktungsagentur. Darüber hinaus entwickelt KSAMC zahlreiche Aktivitäten, die
den Erfolg sowohl auf dem Heimatmarkt als auch in Rußland sicherstellen sollen. Dazu gehören die
kürzlich gestartete Fertigung der vergrößerten An-140-100 und der Aufbau einer dritten Fertigungslinie
bei Aviakor in Samara (Rußland). Bisher sind von KSAMC acht AN-140 an die ukrainische Fluggesellschaften Odessa
Airlines, Aeromost, Motor Sitsch Airline und Illich Avia sowie eine weitere an
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AVA-202 im Flug vor. Dieser zweisitzige Basistrainer startete 1997 zum Erstflug. Wichtigstes gegenwärtiges
Projekt der Firma ist die Lizenzfertigung des polnischen Agrarflugzeugs PZL M-18B Dromader für das iranische
Landwirtschafts- ministerium. Seit der Auslieferung des ersten Exemplars 2002 sind acht Flugzeuge übergeben
worden. Parallel zur Serienfertigung arbeitet AII an der Anpassung der Dromader an die klimatischen Bedingungen der
Region. Künftige Planungen umfassen
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Komponentenfertigung baut die Firma auch komplette Flugzeuge wie die Fajr-3. Der einmotorige Tiefdecker mit einem
Abfluggewicht von max. 1,5 Tonnen wird als Trainings- und Reiseflugzeug angeboten und war auch Flugprogramm der Show
zu sehen. Besonderen Wert legt man bei FACI darauf, daß die Fajr-3 gemäß JAR-21 zertifiziert ist und
der Hersteller über eine Zulassung als Design Organization gemäß eben dieser Richtlinien der Joint
Aviation Authorities (JAA) für den Entwurf von Kleinflugzeugen
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Azerbaijan Hava Yollari geliefert worden. Der Auftrags- und Optionsbestand umfaßt 27 Maschinen, darunter vier
weitere für AZAL und acht für den Sudan. Die erste bei Aviakor gebaute An-140 erhält in Kürze
Samara Airlines. Der Auftragsbestand des russischen Herstellers soll 23 Maschinen betragen.
Aviation Industries of Iran (AII) stellte sein Leichtflugzeug
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die Fertigung eines Leichthubschraubers (AVA-505) sowie eines 19-sitzigen Passagierflugzeugs - beides in Kooperation
mit einem nicht näher benannten ausländischen Partner. Fajr Aviation & Composites Industries (FACI) ist
das Kompetenzzentrum der iranischen Luftfahrtindustrie für den Einsatz von Kunststoffen. Neben Entwicklungs-
dienstleistungen und
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verfügt.
Trotz vielfältiger Exponate auf der jüngsten Iran Air Show ist nicht zu übersehen, daß die Uhren
im Iran langsamer ticken als anderswo. Das gilt für gesellschaftliche Entwicklungen genauso wie für
technische. Man darf gespannt sein, ob sich auf der nächsten Show, die in zwei Jahren stattfinden soll, ein
anderes Bild bietet.
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