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erschienen in Soldat und Technik 11/2003
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Schauplätze
Stationierungsorte der übenden Fliegerkräfte waren die Flugplätze Graf Ignatiewo und Krumowo. Graf Ignatiewo, nördlich
von Plowdiw gelegen, ist heute der wichtigste Militärflugplatz Bulgariens. Bis Mitte der neunziger Jahre war hier das
19. Jagdfliegerregiment
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Zwanzig Nationen beteiligten sich an Cooperative Key 2003 (CK-03): neben den NATO-Staaten Frankreich,
Griechenland, Kanada, Niederlande, Polen, Türkei, Ungarn und USA entsandten die künftigen Mitglieder Bulgarien,
Litauen, Lettland, Rumänien, Slowakei und Slowenien sowie die PfP-Nationen Aserbaidschan, Kroatien, Mazedonien
(FYROM), Moldawien, Schweden und Schweiz Personal und Technik. Bulgarien war zum zweiten Mal nach 2001 Gastgeber
einer Cooperative Key-Übung. Weitere Manöver dieser Reihe fanden in der Türkei (1998), Rumänien (2000),
Bulgarien (2001) und Frankreich (2002) statt. Ziel von
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Cooperative Key ist es, Zusammenarbeit und Interoperabilität zwischen NATO- und Partnerstreitkräften zu
verbessern und zugleich den Dialog auf personeller Ebene zu befördern. Dabei wurde vor allem gemeinsame
Handlungen von Fliegerkräften der Teilnehmerländer geprobt sowie Führungs- und Kommunikations- verfahren
trainiert. Vorbereitung und Planung oblagen wie in den Vorjahren den Alliierten Streitkräften in Südeuropa
(AFSOUTH) mit Sitz in Neapel. Geleitet wurden die Handlungen vom Kommandeur der Alliierten Luftstreitkräfte in
Südeuropa (COMAIRSOUTH). Das Spektrum des eingesetzten Fluggeräts
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spiegelte die immer noch höchst unterschiedliche Ausstattung der teilnehmenden Luftwaffen wider. So war
Bulgarien mit MiG-21, Su-25 und L-39 vertreten, während Frankreich Mirage 2000N und Schweden JAS-39 Gripen
entsandten. Aus Rumänien kamen MiG-21 Lancer nach Graf Ignatiewo, aus Slowenien PC-9. Die Spannweite der
Transportflugzeuge reichte von moldawischen An-2 und An-72 über bulgarische, litauische und slowakische An-26
bis hin zur rumänischen C-130 Hercules und französischen C-160 Transall. Ähnlich groß war die Vielfalt bei den
Hubschraubern: neben Mi-8 / 17 aus Bulgarien, Kroatien, Mazedonien, Lettland, Litauen, der Slowakei und Ungarn
sowie bulgarischen und mazedonischen Mi-24 flogen rumänische SOCATs, türkische und schweizerische Cougar sowie
Bell 412 aus Schweden und Slowenien.
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der Luftverteidigung (19. IAP) mit MiG-21 disloziert. Im Rahmen der Umstrukturierungen in den bulgarischen
Luftstreitkräften während der letzten Jahre wurde dort die 3. Fliegerbasis (3. Awiobasa) geschaffen. Alle noch
aktiven Jagdflugzeuge der Typen MiG-21 und MiG-29 sind hier konzentriert. Finanziert durch NATO-Mittel wurden im
Jahr 2001 die Flugbetriebsflächen saniert, die Start- und Landebahn mit Überrollstreifen versehen sowie eine
bündniskompatible Infrastruktur (u.a. Flugdienstgebäude, Flugsicherungs- und Navigationssysteme) geschaffen.
Während des Manövers wurden von Graf Ignatiewo aus sämtliche Kampfflugzeug- und Hubschraubereinsätze
durchgeführt. Am Platz befand sich auch das Luftoperationszentrum der Übung. Die an Cooperative Key 2003
beteiligten Transport- und Überwachungs-
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Überwachungs- flugzeuge flogen ihre Einsätze vom Flughafen Krumowo aus, wo auch ein Feldlazarett und ein
simuliertes Flüchtlingslager eingerichtet worden waren. Krumowo im Südosten von Plowdiw ist der zivile Flughafen
der Stadt mit ganzjährigem Linien- und Charterflugverkehr. Daneben ist der Platz heute das Zentrum der
bulgarischen Hubschrauber- fliegerkräfte. Der militärische Teil des Flughafens wird von der 24. Hubschrauber-
fliegerbasis genutzt, die rund zwei Dutzend Mi-24 aus Stara Zagora übernommen hat. Der Großteil dieser
Hubschrauber ist jedoch nicht mehr flugfähig. Als Übungsgebiet für Evakuierungseinsätze und Luftlandeunternehmen
wurden der Luft- und Bodenschießplatz Koren wie der nördlich davon gelegene ehemalige Militärflugplatz
Usundschowo genutzt. Usundschowo war bis vor wenigen Jahren Standort des aufgelösten 21. Jagdflieger-
geschwaders (21. IAP). Über dem Schießplatz Koren - ca. 80 km östlich von Plowdiw - fanden auch simulierte
Luftnah- unterstützungseinsätze statt. Hier kamen u.a. griechische F-4 Phantom II und A-7 Corsair II sowie
türkische F-16 zum Einsatz, die nicht in Graf Ignatiewo stationiert waren, sondern von grenznahen Flugplätzen in
ihren jeweiligen Heimatländern operierten.
Multinationale Missionen
Der Übungsablauf basierte auf einem fiktiven Szenarium, für das Bulgarien virtuell in drei Staaten - Dryland,
Toyland und Peaceland - aufgeteilt wurde. Eine weltweite Wirtschaftskrise führt zum Zusammenbruch der Wirtschaft
und in der Folge zu
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militärischen Konflikten zwischen Dryland und Toyland.Rund 20.000 Flüchtlinge fliehen vor den Kampfhandlungen.
Von den Vereinten Nationen wird die Errichtung einer entmilitarisierten Zone und einer Flugverbotszone
beschlossen. Auf der Grundlage des UN-Mandats beginnen Truppen aus den NATO- und Partnerstaaten mit Operationen
zum Schutz und der Evakuierung der Flüchtlinge. Diese Operationen umfaßten vor allem gemeinsame
Luftlandeunternehmen sowie die Evakuierung und den Lufttransport von Verletzen, Flüchtlingen und eigenen
Kräften. Es erfolgten zahlreiche Rettungs- und Bergungseinsätze unter Gefechtsbedingungen. Missionen wurden in
wechselnden multinationalen Kombinationen geflogen. Die teilweise schlechten Wetterbedingungen im Übungsgebiet
verhinderten die Durchführung der Einsätze im geplanten Umfang. Trotzdem fanden an den drei Hauptübungstagen
mehrere hundert Flüge statt. Eine dieser Missionen zum Suchen und Bergen unter Gefechtsbedingungen führten
Rumänen, Schweizer, Letten und Slowaken im gemischten Verband durch. Als Rettungshubschrauber dienten hierfür je
ein Mi-8 aus Lettland und ein Mi-17 aus der Slowakei sowie ein AS 532 Cougar aus der Schweiz. Die drei
Transporthubschrauber wurden von zwei rumänischen IAR 330L SOCAT gesichert. Die Besatzungen befanden sich auf
dem Flugplatz Graf Ignatiewo in Alarmbereitschaft und erwarteten den Einsatzbefehl. Ausgelöst wurde dieser nach
einem Hilferuf von Rettungskräften, die in unsicherem Territorium von feindlichen Kräften attackiert wurden. Die
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Hubschrauber starteten, formierten sich und flogen in Richtung eines festgelegten Sammelpunktes. Nachdem die
Hubschraubergruppe einige Minuten in der Wartezone verweilte, wurde die Anweisung erteilt, in das Zielgebiet
vorzudringen. Nach der Anlandung im slowakischen Mi-17 sicherten Fallschirmjäger des Parakommandos 501 der
mazedonischen Streitkräfte die Landezone. Der lettische Mi-8 setzte französisches Sanitätspersonal ab, das die
medizinische Erstversorgung durchführte. Während des Abfluges aus dem gefährdeten Gebiet bekämpften die
rumänischen SOCAT-Besatzungen zahlreiche erkannte Bodenziele und vernichteten diese. Die Einsatzgruppe landete
mit erfüllten Flugauftrag nach etwa einer Stunde Gesamtflugzeit wieder in Graf Ignatiewo.
Der lange Weg in die NATO
Cooperative Key 2003 war ein weiterer Schritt bei der Heranführung der NATO-Beitrittskandidaten und
Partnerländer an bündnisspezifische Prozeduren und Verfahren unter realitätsnahen Bedingungen. Während die
personellen Anpassungen - vor allem die Überwindung der sprachlichen Barrieren - sichtbare Fortschritte
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bulgarischen Luftstreitkräfte über lediglich sechs einsatzbereite Jagdflugzeuge - vier MiG-21bis und zwei
MiG-21UM. Die geplante Teilnahme von vier MiG-29 an CK-03 mußte auf Grund von Verzögerungen beim kürzlich
durchgeführten Modernisierungs- programm abgesagt werden. In Zusammenarbeit mit RSK MiG hat der in Graf
Ignatiewo ansässige staatliche Wartungsbetrieb TEREM Georgi Benkowski bisher sechs MiG-29 modernisiert, wobei
u.a. Avionik des französischen Herstellers Thales eingebaut wurde. Ähnlich geringe Klarstände wie die MiG-29
verzeichnen die anderen verbliebenen Typen im bulgarischen Inventar. Nachdem die Reste der MiG-23-Flotte bereits
im letzten Jahr außer Dienst gestellt worden sind, verfügt Bulgarien über lediglich eine flugfähige Su-22 und
ein halbes Dutzend Su-25. Eine Besserung dieses Zustands ist zumindest kurzfristig nicht in Sicht. Wie aus
Teilnehmerkreisen verlautete, ist keineswegs gesichert, daß die Manöverreihe Cooperative Key auch in den
nächsten Jahren fortgesetzt wird. Gerade die Auslandseinsätze im Rahmen der Operationen Enduring Freedom und
Iraqi Freedom, an denen
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machen, liegen die Hauptprobleme der meisten Beitrittskandidaten im Bereich der Technik und Ausrüstung. Weiter
sinkende Budgets dürften die Beschaffung von NATO-kompatiblem Gerät noch auf Jahre hinaus verzögern. Die Kosten
der Übung betrugen nach offiziellen Angaben 2.4 Millionen Lewa (1.2 Millionen EURO), von denen 0.7 Millionen von
Bulgarien getragen wurden. Gerade am Beispiel des Gastgeberlandes wurde die Budgetproblematik deutlich. Zum
Zeitpunkt der Übung verfügten die
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sich auch NATO- Beitrittskandidaten beteiligen, belasten die ohnehin angespannten Militärhaushalte dieser Länder
zusätzlich. Gleichzeitig sind bei diesen Operationen jene Truppenteile im Einsatz, die bereits über die
notwendige Bündniskompatibiltät bei Ausrüstung und Ausbildung verfügen. Es ist also davon auszugehen, daß der
Erweiterungsprozeß der NATO noch geraume Zeit in Anspruch nehmen wird und das Tempo der Integration neuer
Mitglieder dabei eher abnimmt.
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