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(Text: Andreas Grüner) Am Anfang der Restauration stand eine MiG-21, die als Denkmal im ehemaligen Kasernenbereich auf dem Flugplatz Altenburg aufgestellt war. Die Maschine trug zu diesem Zeitpunkt einen Tarnanstrich und die taktische Nummer "rote 01". Bei der Maschine handelt es sich um eine im Jahre 1971 in Gorki gebaute MiG-21 SMT mit der Seriennummer N50022121. Sie flog hier im 296. APIB, wo sie als Jagdbomber eingesetzt war. Eine zeitlang trug die Maschine auch die taktische Nummer 24. Die Maschine hatte im Bereich des Buges einen Schaden, bei dem der Rumpf nach innen gezogen wurde. Daraufhin erhielt sie die markanten Bleche rechts und links. Es ist nicht bekannt, ob dieser Schaden für die Ausmusterung sorgte. Leider konnte die Maschine erst spät geborgen werden, da der Besitzer, die LEG Thüringen, lange Zeit sehr viel Geld für das Wrack wollte. Erst nach einem Diebstahlversuch konnten wir uns an die Bergung machen. Kurz nach Ostern 2001 ging es dann los, der Kran zog die Maschine erst mal wieder gerade, um sie kurze Zeit später mit Hilfe von Seilen zu sichern. Danach wurde begonnen, die neun Eisenbahnschienen, auf denen die Maschine befestigt war, zu durchtrennen. Gegen 19 Uhr konnten wir dann endlich die MiG auf den Tieflader laden und auf den Flugplatz transportieren, gegen 23.30 Uhr war dieser Tag zu Ende! In der darauffolgenden Zeit ging die Arbeit aber erst richtig los: Handlochdeckel wurden geöffnet, die Eisenbahnschienen (4 t schwer) mußten entfernt werden und die SMT mußte vor dem Winter in die Garage verbracht werden. Große Hilfe erfuhr ich durch meinen guten Freund Jens-Uwe, der mir mit Bodenmitteln, aber auch mit Rat und Tat zur Seite stand. In einer Garage ging es der MiG-21 dann als erstes an den Lack, es mußten teilweise bis zu fünf Lackschichten abgebeizt werden. Darunter kam dann die originale taktische Nummer "blaue 60" zum Vorschein. Auch konnten jede Menge Wartungsaufschriften festgestellt werden, die auf der silbernen Oberfläche aufgebracht waren, so daß davon ausgegangen werden kann, daß die Maschine nie in Tarnbemalung flog. Weiterhin konnten wir feststellen, daß die linke Tragfläche nagelneu war, Anbauteile wie Kabinendach, Waffenträger APU-13, Rumpfrückentank (Behälter 7) usw. waren von anderen Maschinen. Das größte Problem lag in der Tatsache, daß der Behälter 7 der einer MiG-21bis war und nicht genügend Höhe aufwies, um einen ordentlichen Übergang zum Seitenleitwerk herzustellen. So mußten wir den ganzen Rumpfrücken neu bauen. In der Zwischenzeit erhielten wir Unterstützung durch zwei ABM-Kräfte ohne deren Hilfe wir nie so weit gekommen wären. Nach einem Umzug in eine größere Halle Anfang 2003 konnten wir im Juni unser persönliches Roll-Out durchführen. Am 20.6.2003 war dann die offizielle Übergabe der MiG-21SMT von der Landesentwicklungsgesellschaft zum Flugplatz Altenburg. Dem breiten Publikum wurde die SMT dann am Wochenende des 28./29.6.2003 zum Flugplatzfest präsentiert. Weitere Informationen und Bilder:
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