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 Aero India 2001

Die Aero India 2001 sollte dem Autor die Gelegenheit bieten, die modernisierte MiG-21UPG oder MiG-21 Bison erstmals in Augenschein zu nehmen, deren Umrüstung aus MiG-21bis zu dieser Zeit gerade bei HAL in Nasik begonnen hatte. Ein Erdbeben der Stärke 7.7, das kurz vor der Veranstaltung den westindischen Bundesstaat Gujarat erschütterte und bei dem mehr als 20.000 Menschen starben, machte einen Strich durch die Rechnung. Weil die Il-76, die die modernisierte Maschinen nach Bangalore bringen sollte (die Flugerprobung hatte noch nicht begonnen) für die Versorgung der Erdbebenopfer gebraucht wurde, mußte die Teilnahme der MiG-21 ausfallen.

Auch die sonstigen Erinnerungen an diese Reise sind eher durchwachsen - ein haarsträubendes Verkehrschaos, unglaublicher Lärm, eine Luftverschmutzung, die den Autor die ersten Stunden seines Aufenthalts eher röcheln als atmen ließ. Und dann war da noch die Sache mit der Akkreditierung: im Ergebnis des Schriftverkehrs vor der Veranstaltung hatte der Autor nur ein paar Ausdrucke, aber keine offiziellen Schreiben und so hieß es folgerichtig am Tor: kein Zutritt. Der wäre aber nötig gewesen, um den Presseausweis abzuholen. Nach mehreren Telefonaten blieb dann nicht anderes übrig, als erst einmal ein reguläres Ticket zu kaufen, um sich dann damit den Weg zum Chef der Veranstaltung zu bahnen, der schließlich handschriftlich sein o.k. auf irgendein Papier setzte. Das führte dann nach einer längeren bürokratischen zur Ausstellung eines Presseausweises, der mal Zugang zu den Flugbetriebsflächen ermöglichte und mal nicht - Indien eben.

Eine Episode, die gar nichts mit Luftfahrt zu tun hat, bleibt von dieser Reise auch im Gedächtnis: nachdem der Autor - aus Sorge, die Reise durch eine Magen-Darm-Infektion zu gefährden - die gesamte Zeit nur im Hotel gegessen hatte, wollte er das Land nicht verlassen, ohne eine landestypische Speise probiert zu haben. Vor dem Abflug aus Bombai erstand er bei einem Straßenhändler etwas, was sich vielleicht als Puffreis mit scharfer Soße und Kräutern beschreiben läßt und was mit den Händen (!) angerührt und in einer Tüte aus Zeitungspapier serviert wurde. Es schmeckte köstlich und blieb - trotz der mindestens bedenklichen Darreichungsform - auch ohne negative Folgen.

Alles was - zur großen Enttäuschung des Autors - von der MiG-21 auf der Veranstaltung zu sehen war, waren Werbeplakate ...

 

... und das russische Kopjo-Radar, das in die modernisierten Maschinen eingebaut wurde.´

 

Die einzigen aktiven Kampfflugzeugmuster der Indian Air Force (IAF), die auf der Veranstaltung gezeigt wurden, waren die MiG-27 ...

 

... und der Jaguar, die beide am Boden und in der Luft zu sehen waren.

 

Wesentlich präsenter waren die Mi-8 der Luftwaffe ...

 

... und verschiedenen Alouette-Varianten von Heer und Marine.

 

Ebenfalls gezeigt wurde die (offiziell) einheimische Entwicklung ALH.

 

Die einzige Flugvorführung der indischen Kampfflugzeugentwicklung Tejas hat der Autor wohl verpaßt, denn unter den Fotos der Reise findet sich nur dieses Bild des Mockups.

 

Noch eine indische Entwicklung: der Basistrainer HPT-32.

 

Waren die Kampfflugzeuge eher rar, so gab es statt dessen zahlreiche andere Muster: Seeüberwachungsflugzeug Do 228 ...

 

... Trainer HJT-16 Kiran des Surya-Kiran-Kunstflugteams,

 

... die Hs.7748 mit dem Radar der Tejas, ...

 

... eine Boeing 737 in VIP-Konfiguration ...

 

... sowie allabendlich im Sonnenuntergang dutzende von An-32 ...

 

... und Hs.748, die mit Passagieren und Ausrüstung in alle Richtungen davonflogen.

 

Stark war die russische Präsenz mit MiG-29K ...

 

... Su-30MKI. Beide Muster wurden in der Folge von Indien beschafft.

 

Auch der britische Ausflug nach Bangalore hat sich gelohnt, ...

 

... denn zumindest die BAe Hawk fand später den Weg ins indische Arsenal.

 

Schließlich brachte auch Israel Aircraft Industries seinen Demonstrator für die Modernisierung der Mi-17 nicht umsonst nach Indien: auch hieraus resultierte später ein Auftrag.