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 Baza 71 Aeriană Cāmpia Turzii (Rumänien) 2022
In memoriam
Laurenţiu KIRU Chiriţă * 1970 † 2010

Die Aussetzung des Flugbetriebs der rumänischen MiG-21 LanceR nach einem Absturz im März und die nachfolgende Entscheidung, die MiG-21 zum 15. Mai 2023 außer Dienst zu stellen, rückten einen erneuten Besuch in Cāmpia Turzii ganz oben auf die Prioritätenliste des Autors, schließlich lag der letzte Besuch dort bereits vier Jahre zurück. War die Reise an den "Heimatflugplatz" im Nachgang der BIAS 2019 an Terminproblemen gescheitert, hatte die weltweite COVID-Hysterie entsprechende Versuche 2020 und 2021 verhindert.

Im Herbst 2022 sollte es - dank der freundlichen Unterstützung zahlreicher Beteiligter - dann endlich soweit sein. Weil die BIAS 2022 enttäuschenderweise ohne jegliche MiG-21-Beteiligung stattfand, wurden aus dem geplanten "Rundumschlag" mit Besuchen der Airshow in Bukarest sowie der Basen in Cāmpia Turzii und Feteşti zwei separate Reisen zu den beiden Standorten im Abstand eines Monats. Angesichts vieler Unwägbarkeiten hinsichtlich weiterer Besuche in der noch verbleibenden Dienstzeit der MiG-21 hatte der Autor seine Reisen nach Rumänien ausdrücklich als Abschiedstour deklariert - natürlich mit der Hoffnung, zumindest bei einem feierlichen Ende der Dienstzeit im Mai 2023 auch dabei zu sein ...

Viel hat sich seit dem letzten Besuch auf dem Flugplatz in Siebenbürgen geändert. Nicht nur, daß umfangreiche Baumaßnahmen im Vorfeld der Einführung der F-16 buchstäblich keinen Stein auf dem anderen gelassen haben - im Gefolge des Ukraine-Kriegs gelten plötzlich Sicherheitsvorschriften in zuvor unbekanntem Umfang. Besucher werden nicht nur - wie schon immer - durch die Presseabteilung begleitet, sonders jetzt ist stets auch ein Sicherheitsoffizier dabei. Und der prüft nicht nur jedes Foto, sondern verlangt auch kategorisch die Löschung jeder Aufnahme, auf der etwas zu sehen ist, was als "sensitiv" eingestuft wird - darunter viele Dinge, die in den Jahren davor wieder und wieder fotografiert wurden, wie z.B. die Antennen am Rande der Startbahn, die auf den Bildern der Plane Spotters Bacău vom April 2023 ganz selbstverständlich gezeigt werden.

Aber egal, entscheidend ist, daß der Besuch stattfindet. Drei Tage sind von Seiten des Autors geplant und von den Verantwortlichen vor Ort bestätigt. Und der Wetterbericht macht Hoffnung auf gutes Flug- und Fotowetter. Die Realität sieht dann etwas anders aus. Findet am Morgen des ersten Tages die Fahrt von Cluj nach Cāmpia Turzii noch weitgehend am Sonnenschein statt, kommt die Ernüchterung bei der Einfahrt nach Turda. Dichte graue Wolken und Hochnebel bedecken die ganze Gegend bis hin nach Cāmpia Turzii und so soll das auch für den Großteil des Tages bleiben. Kurz kommt zwischenzeitlich die Sonne heraus, aber der Flugbetrieb des Nachmittags findet im wesentlichen unter Wolken statt, wenn auch nicht mehr so grau und tief wie am Morgen. Und auch der Flugbetrieb ist nicht mehr der wie vor vier Jahren. Gerade einmal drei Maschinen - ein Doppel- und zwei Einsitzer - stehen an der Vorstartlinie.

Der zweite Tag beginnt mit strömendem Regen beim Frühstück im Hotel, aber später wird es dann besser und weil auch der Flugbetrieb erst am Nachmittag beginnt, entstehen zumindest einige Bilder mit Sonne. Und dennoch: mehr als einmal ist eine dicke Wolke dem perfekten Bild im Weg. Hinzu kommt der Wechel der Flugrichtung, der dafür sorgt, daß der Fotograf mehrfach an der falschen Stelle steht. Quasi als Ausgleich dafür gibt es dann noch Nachtflugbetrieb - bis 22:30 Uhr und eine schöne Fotoposition auf dem Tower.

Am dritten Tag sieht es dann so aus, als würde es gar keinen Zugang für den Autor mehr geben. Doch dank freundlicher Unterstützung (herzlichen Dank an Adela, die ihre Freizeit geopfert hat, Andrei und Comandor Cosma) öffnen sich am Nachmittag, als der Flugbetrieb im strahlenden Sonnenschein bereits in vollem Gange ist, die Tore doch noch, so daß schließlich die schönsten Bilder der Reise entstehen können.

Graue MiGs auf grauem Beton unter grauem Himmel - kein besonders gelungener Auftakt.

 

Seit dem tragischen Absturz vom März sind die Aktivitäten der LanceR auf den Übungsflugbetrieb und den Dienst im QRA - hier eine der beiden Bereitschaftsmaschinen - beschränkt.

 

Nachdem die Sonne herausgekommen ist, starten zuerst die SOCATs zu ihren Runden um den Platz.

 

Die MiG-21 absolvieren zunächst Rollversuche nach Bremsscheibenwechsel, ...

 

... bevor sie mit dem Flugbetrieb starten.

 

Wieviele Gelegenheiten wird es für den Autor noch geben, so nah an MiG-21 heranzukommen?

 

Betankt wird immer noch hintereinander, allerdings sieht das mit nur drei aktiven Maschinen wesentlich weniger eindrucksvoll aus als mit einem halben Dutzend oder mehr wie in den Vorjahren.

 

Neben den einheimischen MiGs und Hubschraubern fliegt auch noch eine C-27J aus Otopeni ihre Runden und setzt immer neue Gruppen von Fallschirmjägern ab.

 

Zum Nachmittag werden die Wolken wieder dichter. Dafür gibt es eine schöne Fotoposition auf dem Tower mit extra arrangiertem Vorbeiflug, ...

 

... einem malerischen Hintergrund ...

 

... und eben dem Blick von oben.

 

Der Flugbetrieb des zweiten Tages startet mit Sonne und - weil es bereits Nachmittag ist - mit dem Autor auf der anderen Seite der Bahn.

 

Die Maschinen, die dann starten, stellen sich aber nicht wie erwartet an diesem Bahnende auf, ...

 

... sondern rollen zur anderen Seite ...

 

... und heben von dort ab. Das bedeutet natürlich, zügig dorthin zu marschieren ...

 

... um die Flugzeuge dann wenigstens bei der Landung ...

 

... optimal ins Bild zu bekommen. Sämtliche an diesem Tag aktive Maschinen weisen eine neue Lackierung ohne Basis- und Staffelwappen auf.

 

Während des Wartens auf die nächste Runde kreist ein IAR.330 immer wieder über dem Platz, wobei die Bahn teilweise nur in einem Meter Höhe überflogen wird

 

Lange Gesichter gibt es, als beim nächsten Durchgang wieder die Startrichtung gewechselt wird ...

 

... und die Maschinen über dem Standplatz des Autors schon hoch in der Luft sind.

 

Der IAR.330 "fliegt" dafür schon so tief, daß die Hauptfahrwerksräder auf der Bahn rollen.

 

Dann verschwindet die Sonne nach und nach hinter den Wolken ...

 

... und taucht die letzte Landung bei Tag - wieder aus der anderen Richtung - in goldenes Licht.

 

Für den Nachtflugbetrieb geht es zurück auf den Tower, wo Landescheinwerfer in Verbindung mit frischen Lackierungen die eine oder andere stimmungsvolle Aufnahme ermöglichen.

 

Der dritte Tag mit dem mit Abstand schönsten Wetter beginnt - wie erwähnt - für den Autor außerhalb der Basis, wo zunächst nur eine C-130 fliegt.

 

Erst später kommen dann die MiG-21 dazu, ...

 

... ein wenig zu hoch für perfekte Bilder, aber dennoch schön anzuschauen.

 

Die C-130 setzt über dem nahegelegenen Luna Fallschirmjäger ab, ...

 

... um dann gleich wideer zu landen und die nächste Gruppe aufzunehmen.

 

Die letzten Bilder entstehen dann wieder auf dem Platz, ...

 

... mit tiefstehender Sonne ...

 

... und aus nächster Nähe. Wie immer ist es schwierig, die rasant herannahende MiGs vollständig aufs Bild zu bekommen, ...

 

... aber nach zahlreichen Versuchen klappt es schließlich perfekt.

 

Auch die C-130 fliegt noch Runde um Runde, ...

 

... bis schließlich die Dämmerung hereinbricht ...

 

... und sich die Transportmaschine auf den Heimweg nach Otopeni macht.

 

Beim Verlassen der Basis ist schließlich Gelegenheit, die bis dato "vernachlässigte" 9526 abzulichten, die ebenfalls erst kürzlich überholt und neu lackiert wurde.

Der Autor dankt General de Flotilă Aeriană d.R. Dr. Lian Someşan, Comandor Laurenţiu Mititelu, Comandor Cosmin Cosma, Maistru Militar clasa II Adela Oltean sowie allen Angehörigen der Forţele Aeriene Române, die diese Reise möglich machten.