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Wer das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden und das dort vermittelte Bild des eigenen Militärs kennt, reibt sich verwundert die Augen, wenn er in das niederländische Pendant im Soesterberg kommt. Nicht nur, daß man in Holland darauf verzichtet hat, mit Hilfe obskurer "Star-Architekten" ein historisches Gebäude zu vergewaltigen und statt dessen einen ansprechenden und vor allem für den Zweck geeigneten Neubau auf die grüne Wiese gestellt hat. Vielmehr verblüfft, daß es offensichtlich auch in den Niederlanden, die sonst auch gern dem Zeitgeist hinterherlaufen, möglich ist, ein positives Bild des eigenen Militärs zu zeigen und die technischen Errungenschaften der nationalen Streitkräfte sowie deren Erfolge im Einsatz zu feiern. Zu den (nur in Deutschland nicht selbstverständlichen) Selbstverständlichkeiten gehört, einen Eintrittspreis von den Besuchern verlangen, der dem Betrieb der Einrichtung zugute kommt und für die jüngsten Besucher einen Spielplatz anzubieten, bei dem das zentrale Spielgerät dem Ort angemessen ein (Holz-)Panzer ist. Den Luftfahrtinteressierten begeistert, daß man dank des geräumigen und hellen Gebäudes Wege gefunden hat, besonders die ausgestellten Flugzeuge ansprechend und fototauglich zu präsentieren. Und den MiG-21-Enthusiasten freut, daß es im Freigelände sogar eine MiG-21 aus sowjetischen Beständen gibt - nicht in dem guten Zustand der einheimischen Exponate, aber immerhin ... Zum Zeitpunkt des Besuchs wurde die Sonderausstellung "F-16 - 50 Years Fast Forward gezeigt" - ganz sicher nicht das Thema des Autors, aber einfach toll gemacht! Interessant natürlich auch die Geschichte des Standorts Soesterberg, der sowohl deutscher Fliegerhorst als auch US Air Force Base war. Nachfolgend der Bildbericht.
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