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 Iranian Armed Forces Aerial Achievements Exhibition Teheran 2019

Insgesamt vier Mal hatte der Autor seit 2002 den Iran besucht in der Hoffnung, eine der iranischen F-7 bzw. FT-7 zu Gesicht zu bekommen. In keinem Fall war es ihm gelungen. Während die Besuche auf Kish 2002 und in Teheran 2004 zumindest mit viel Lokalkolorit und zahlreichen Erlebnissen entschädigten, verliefen die Reisen nach Kish und Teheran 2005 eher enttäuschend, weshalb weitere Anläufe unterblieben. Die Paraden in Teheran jeweils im April erschienen zu wenig erfolgversprechend, die Ausstellung in Dezful ebenfalls im Frühjahr blieb für Ausländer unerreichbar.

Um so verblüffender war die Nachricht, die den Autor Anfang Februar 2019 erreichte: auf der Luftwaffenbasis Teheran-Mehrabad finde aus Anlaß des 40. Revolutionsjubiläums eine Luftfahrtausstellung statt, bei der so ziemlich alle Flugzeugtypen zu sehen seien, die sich aktuell im iranischen Inventar befinden. Und diese Ausstellung wäre öffentlich! Unklar war nur, ob "öffentlich" auch den Zugang für Ausländer einschließen würde. Wie es ein glücklicher Zufall wollte, waren zwei Berliner Spotter zu diesem Zeitpunkt vor Ort und am 7. Februar, vier Tage vor dem Ende (!) der Veranstaltung kam die Meldung: "ja, wir sind reingekommen, wir waren dort", garniert mit einem Bild der dort ausgestellten FT-7.

Die verbleibende Zeit war eigentlich zu kurz und dennoch war es einen Versuch wert. Und so stand der Autor dann - nach mehreren schlaflosen Nächten, einer Visumerteilung am seidenen Faden und weiteren nervenaufreibenden Situationen - am Morgen des 10. Februar im strahlenden Sonnenschein vor dem Objekt der Begierde, einer FT-7 der IRIAF.

Am Morgen war sie - wie es sich für eine Iranerin gehört - noch verhüllt gewesen, dann fielen die Planen ...

 

... und Dutzende Fotos aus allen möglichen Perspektiven entstanden vom Highlight der Veranstaltung, der FT-7.

 

Direkt daneben aufgereiht waren eine HESA Saeqeh, eine auf Doppelseitenleitwerk umgerüstete F-5, ...

 

... gefolgt von einer doppelsitzigen Mirage F.1, die zu den Maschinen gehört, die aus dem Irak überflogen wurden, um den US-Luftschlägen zu entfliehen ...

 

... und einer F-4D, einer der letzten aktiven Maschinen dieser Version weltweit.

 

Wenige Meter davon entfernt waren - jeweils mit Teilen ihres Waffenarsenals - eine MiG-29, ...

 

... und eine Su-24 der IRIAF ausgestellt.

 

Anders als die bisher gezeigten Maschinen gehört diese Su-22UM3K der "Parallelluftwaffe" des Irans, der der Revolutionsgarden (Pasdaran). Die ausgestellte Maschine war allerdings nicht einsatzbereit, ihr fehlten u.a. Katapultsitze und Fahrwerksverkleidung. Zwei weitere Su-22 waren aber an den Vortagen im Flugprogramm zu sehen gewesen.

 

Einen schönen Kontrast zu den sowjetischen Typen boten die danebenstehenden amerikanischen - eine F-4E Phantom II ...

 

... und eine F-14A Tomcat. In den USA bereits außer Dienst gestellt, fliegt dieses eindrucksvolle Muster nur noch im Iran.

 

Die dritte auf der Ausstellung vertretene fliegende Teilstreitkraft waren die Fliegerkräfte der iranischen Polizei, die einen mit ungelenkten Raketen und Kanonen bewaffneten Mi-171 zeigten, eine - vorsichtig formuliert - ungewöhnliche Bewaffnung für einen Polizeihubschrauber.

 

Wohl ebenfalls zur Polizei gehörte dieser Bell.

 

Teilstreitkraft Nummer vier auf der Ausstellung waren die iranischen Marineflieger, die leider nur mit einem Muster - diesem Sea King - vertreten waren.

 

Als fünfter im Bunde zeigten die iranischen Armeefliegerkräfte schließlich Bell 214 ...

 

... in verschiedenen Bewaffnungsvarianten sowie ...

 

... AH-1 Cobra, die sich nicht nur in der Tarnung, ...

 

... sondern auch in der Ausrüstung unterschieden.

 

Die ebenfalls gezeigte Chinook gehört dann wieder zur Luftwaffe.

 

Entsprechend ihrer wachsenden Macht und Bedeutung im Staatsgefüge waren die Luftstreitkräfte der Revolutionsgarden noch mit einigen anderen Typen aus ihrem Inventar vertreten: Transportflugzeuge An-74, ...

 

... Anfängertrainer MFI-17 Mushshak, ...

 

... und Fortgeschrittenentrainer und leichter Erdkämpfer Embraer Tucano.

 

Ebenfalls zu den Revolutionsgarden gehören der "selbstgebastelte" Kampfhubschrauber Shahed 285 ...

 

... und der Shahed 278, offensichtlich ein Nachbau des Bell 206. Beide Hubschrauber waren auf der Flugbetriebsfläche abgestellt, nahmen aber an den Flugvorführungen nicht teil.

 

Bereits von außerhalb des Ausstellungsgeländes waren die gezeigten Transportflugzeuge zu sehen, darunter Falcon (vorn) und B747 (hinten), ...

 

... Fokker F27 ...

 

... und C-130 Hercules.

 

Auch Fla-Raketensysteme waren ausgestellt: S-300 (hier im Bild), S-200 und Hawk.

 

Die Wartungshallen für MiG-29 und Phantom (hier zu sehen) waren geöffnet und boten interessante Einblicke in die laufenden Arbeiten.

 

Gegen Mittag begann ein fliegerisch unspektakuläres, aber angesichts der beteiligten Muster dennoch sehenswertes Flugprogramm. Den Anfang machten eine MiG-29UB ...

 

... und eine MiG-29A aus Mehrabad.

 

Nach dem recht flachen Start ...

 

... drehten die Maschinen zwei, drei Kreise über dem Publikum ...

 

... um anschließend zügig wieder zu landen.

 

Dennoch wurden die Piloten auf ihrem Weg zurück in den Staffelbereich mit Applaus bedacht, ...

 

... ebenso wie ihre Kollegen, ...

 

... die danach zwei Saeqeh vorflogen.

 

Die umgebauten F-5 mit Doppelleitwerk ...

 

... machen sowohl am Boden ...

 

... als auch in der Luft eine gute Figur.

 

Den Abschluß bildeten ...

 

... zwei PC-7, ...

 

... die wie die anderen Muster zuvor einen Teil ihrer Vorführungen direkt über dem Publikum absolvierten.

 

Nach Ende der Flugvorführungen konnte man hautnah den Betrieb am Boden einschließlich interessanter Fahrzeuge beobachten.

 

Während des ganzen Tages herrschte reger ziviler Flugbetrieb in Mehrabad. Hinzu kamen einige militärische Muster, die nicht zum Programm der Veranstaltung gehörten, wie dieser Mi-171 der Polizei, ...

 

... eine C-130 ohne Hoheitskennzeichen beim kurzen Werkstattflug, ...

 

... eine Il-76 der Pasdaran auf dem Weg zu einem unbekannten Ziel, ...

 

... ein Bell der Polizei ...

 

... und ein elegant bemalter Mi-171 der Revolutionsgarden.

 

Am Nachmittag boten sich bei tiefstehender Sonne regelrechte Postkartenmotive vor traumhaften Hintergrund.

 

In einer der Hallen war ein breites Spektrum an Drohen, offensichtlich aus iranischer Fertigung, ausgestellt, mit ...

 

... ohne ...

 

... und wiederum mit Bewaffnung.

 

Auch eine zu einer Drohne umgebaute Lockheed T-33 war zu sehen.

 

Schließlich wurde auch diverse Ausrüstung gezeigt, wie dieser Höhenschutzanzug aus chinesischer Produktion.

 

Danke an Suzanne, Alexander und Kevin.